Lagrange-Bewegungsgleichungen
- Lagrange-Bewegungsgleichungen
Lagrange-Bewegungsgleichungen
[la'grãʒ-; nach J. L. de Lagrange],
Lagrange-Gleichungen, Mechanik: Bewegungsgleichungen für ein System aus
N Punktmassen. Die
Lagrange-Bewegungsgleichungen erster Art,
folgen aus dem
alembertschen Prinzip. Darin sind die
Ki die auf die
i-te Punktmasse (Masse
mi,
Ortsvektor ri) wirkenden eingeprägten Kräfte und die
Zi die durch
n < 3
N Bedingungsgleichungen beschriebenen
Zwangskräfte. Die Lösung dieses
Systems von 3
N Differenzialgleichungen 2.
Ordnung unter Beachtung der
n Bedingungsgleichungen liefert die 3
N kartesische Koordinaten xi,
yi,
zi sämtlicher Punktmassen als Funktionen der Zeit
t. Führt man anstelle der kartesischen
Koordinaten durch eine
Transformation unter Beachtung der
n Nebenbedingungen die
f = 3
N —
n verallgemeinerten Koordinaten
qk (
k = 1, 2,. ..,
f) sowie die zugehörigen verallgemeinerten Geschwindigkeiten
q̇k und verallgemeinerten Kräfte
Qk ein, so ergeben sich die
Lagrange-Bewegungsgleichungen zweiter Art
Dabei ist
T =
T (
q,
q̇,
t) die
kinetische Energie (
q und
q̇ stehen für alle
f verallgemeinerten Koordinaten beziehungsweise verallgemeinerten Geschwindigkeiten). Lassen sich die
Qk aus einem verallgemeinerten
Potenzial U (
q,
q̇,
t) ableiten,
so gehen diese Differenzialgleichungen 2. Ordnung über in
wobei
L =
T —
U die
Lagrange-Funktion des Systems ist. Die Lagrange-Bewegungsgleichungen zweiter Art werden häufig als Lagrange-Gleichungen schlechthin bezeichnet, besonders in der zweiten Form, in der sie auch aus dem
Hamilton-Prinzip, einem Variationsprinzip, gewonnen werden können, für welches sie die Euler-Lagrange-Differenzialgleichungen sind (
Variationsrechnung).
Universal-Lexikon.
2012.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lagrange — [la grãʒ], 1) Joseph Louis de, eigentlich Giuseppe Ludovico Lagrangia [ grandʒa], französischer Mathematiker und Physiker italienischer Herkunft, * Turin 25. 1. 1736, ✝ Paris 10. 4. 1813. Erste Arbeiten zur Differenzialrechnung teilte… … Universal-Lexikon
Lagrange-Formalismus — Der Lagrange Formalismus ist in der Physik eine 1788 von Joseph Louis Lagrange eingeführte Formulierung der klassischen Mechanik, in der die Dynamik eines Systems durch eine einzige skalare Funktion, die Lagrangefunktion, beschrieben wird.… … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Ansatz — Visualisierung der Lagrange Multiplikatorenregel. Die rote Linie stellt die Menge dar, auf der g(x,y) = c erfüllt ist. Die blauen Linien sind Höhenlinien f(x,y … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Funktion — Die Lagrange Funktion (nach Joseph Louis Lagrange) ist ein zentrales Element zur Beschreibung von physikalischen Systemen im Lagrange Formalismus der Klassischen Mechanik. Für konservative Systeme sowie für nicht konservative Systeme mit einem… … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Gleichung — Die Lagrange Funktion (nach Joseph Louis Lagrange) ist ein zentrales Element zur Beschreibung von physikalischen Systemen im Lagrange Formalismus der Klassischen Mechanik. Für konservative Systeme sowie für nicht konservative Systeme mit einem… … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Methode — Visualisierung der Lagrange Multiplikatorenregel. Die rote Linie stellt die Menge dar, auf der g(x,y) = c erfüllt ist. Die blauen Linien sind Höhenlinien f(x,y … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Relaxierung — Visualisierung der Lagrange Multiplikatorenregel. Die rote Linie stellt die Menge dar, auf der g(x,y) = c erfüllt ist. Die blauen Linien sind Höhenlinien f(x,y … Deutsch Wikipedia
Bewegungsgleichungen — Unter einer Bewegungsgleichung versteht man eine mathematische Gleichung (oder auch ein Gleichungssystem), die die räumliche und zeitliche Entwicklung eines physikalischen Systems unter Einwirkung äußerer Einflüsse vollständig beschreibt. In der… … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Dichte — Die Lagrange Dichte (nach dem Mathematiker Joseph Louis Lagrange) spielt in der theoretischen Physik eine Rolle bei der Betrachtung von Feldern. Sie beschreibt die Dichte der Lagrange Funktion L in einem Volumenelement. Daher ist die Lagrange… … Deutsch Wikipedia
Lagrange-Multiplikator — Visualisierung der Lagrange Multiplikatorenregel. Die rote Linie stellt die Menge dar, auf der g(x,y) = c erfüllt ist. Die blauen Linien sind Höhenlinien f(x,y) = d für verschiedene Werte von d. An dem Punkt, an dem f unter der Nebenbe … Deutsch Wikipedia